Daniel Großmann, Markus Wochnik, Karin Reiber, Bernd Reuschenbach & Daria Olden | in Kögler, K., Kremer, H.-H., Herkner, V. (Hrsg.) Jahrbuch der berufs- und wirtschaftspädagogischen Forschung 2023. Budrich, S. 120–140. | https://doi.org/10.3224/84742719 (open Access)
Zusammenfassung
Die Einführung der generalistischen Pflegeausbildung nach dem PflBG stellt eine weitreichende und komplexe Transformation im System der beruflichen Pflege dar. Wie bei allen komplexen Interventionen bestehen Unsicherheiten, ob die intendierten und formalisierten Ziele im Praxisfeld erreicht werden und welche nichtintendierten Effekte dabei auftreten. Nachsteuerungsbedarfe können durch eine prospektive und wirkungsanalytische Begleitung des Verände-rungsprozesses frühzeitig erkannt werden. Der Beitrag setzt hier an und zeigt anhand von Zwischenergebnissen einer Begleitforschung Anpassungsbedarfe bei der Einführung der neuen Pflegeausbildung auf. Dies geschieht exemplarisch anhand der Praxisanleitung als zentralem Reformbereich. Dazu werden Befunde aus Interviews mit Praxisanleitenden sowie aus einer Längsschnittbefragung von Pflegeauszubildenden zusammengetragen und trianguliert. Als implementierungsanalytischer Rahmen dient das EPIS-Framework. Daraus abgeleitet wird die Implementierung der neuen Pflegeausbildung hinsichtlich organisationsbezogener Faktoren (Qualifikation, Aufgaben, Zusammenset-zung der Auszubildenden), prozessbezogener Faktoren (Häufigkeit und Dauer von Praxisanleitungen) sowie relevanter Brückenfaktoren (Theorie-Praxis-Dialog) betrachtet. In der Zusammenschau der Sichtweisen beider Akteursgruppen (Praxisanleitende, Auszubildende) stellen sich dabei komplementäre und zueinander konsistente Befunde dar. Es wird deutlich, dass die Anforderungen für die Praxisanleitung kompetenz- und ressourcenbezogen deutlich gestiegen sind. Beide Seiten bescheinigen vor allem ein unzureichendes quantitatives Angebot an Praxisanleitungen. Anpassungsbedarf lässt sich daraus insbesondere hinsichtlich einer Verbesserung der Personalsituation sowie des Ausbaus kompetenzorientierter Weiterbildungen für Praxisanleitende ableiten.
Zitation
Großmann, D., Wochnik, M., Reiber, K., Reuschenbach, B., Olden, D. (2023). Intendierte und realisierte Umsetzung der generalistischen Pflegeausbildung am Beispiel der Praxisanleitung. Eine Triangulation von Zwischenergebnissen der Begleitforschung. In Kögler, K., Kremer, H.-H., Herkner, V. (Hrsg.), Jahrbuch der berufs- und wirtschaftspädagogischen Forschung 2023. Budrich, 120–140. https://doi.org/10.3224/84742719
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Daniel Großmann, Markus Wochnik, Karin Reiber, Bernd Reuschenbach & Daria Olden | in Kögler, K., Kremer, H.-H., Herkner, V. (Hrsg.) Jahrbuch der berufs- und wirtschaftspädagogischen Forschung 2023. Budrich, S. 120–140. | https://doi.org/10.3224/84742719 (open Access)
Zusammenfassung
Die Einführung der generalistischen Pflegeausbildung nach dem PflBG stellt eine weitreichende und komplexe Transformation im System der beruflichen Pflege dar. Wie bei allen komplexen Interventionen bestehen Unsicherheiten, ob die intendierten und formalisierten Ziele im Praxisfeld erreicht werden und welche nichtintendierten Effekte dabei auftreten. Nachsteuerungsbedarfe können durch eine prospektive und wirkungsanalytische Begleitung des Verände-rungsprozesses frühzeitig erkannt werden. Der Beitrag setzt hier an und zeigt anhand von Zwischenergebnissen einer Begleitforschung Anpassungsbedarfe bei der Einführung der neuen Pflegeausbildung auf. Dies geschieht exemplarisch anhand der Praxisanleitung als zentralem Reformbereich. Dazu werden Befunde aus Interviews mit Praxisanleitenden sowie aus einer Längsschnittbefragung von Pflegeauszubildenden zusammengetragen und trianguliert. Als implementierungsanalytischer Rahmen dient das EPIS-Framework. Daraus abgeleitet wird die Implementierung der neuen Pflegeausbildung hinsichtlich organisationsbezogener Faktoren (Qualifikation, Aufgaben, Zusammenset-zung der Auszubildenden), prozessbezogener Faktoren (Häufigkeit und Dauer von Praxisanleitungen) sowie relevanter Brückenfaktoren (Theorie-Praxis-Dialog) betrachtet. In der Zusammenschau der Sichtweisen beider Akteursgruppen (Praxisanleitende, Auszubildende) stellen sich dabei komplementäre und zueinander konsistente Befunde dar. Es wird deutlich, dass die Anforderungen für die Praxisanleitung kompetenz- und ressourcenbezogen deutlich gestiegen sind. Beide Seiten bescheinigen vor allem ein unzureichendes quantitatives Angebot an Praxisanleitungen. Anpassungsbedarf lässt sich daraus insbesondere hinsichtlich einer Verbesserung der Personalsituation sowie des Ausbaus kompetenzorientierter Weiterbildungen für Praxisanleitende ableiten.
Zitation
Großmann, D., Wochnik, M., Reiber, K., Reuschenbach, B., Olden, D. (2023). Intendierte und realisierte Umsetzung der generalistischen Pflegeausbildung am Beispiel der Praxisanleitung. Eine Triangulation von Zwischenergebnissen der Begleitforschung. In Kögler, K., Kremer, H.-H., Herkner, V. (Hrsg.), Jahrbuch der berufs- und wirtschaftspädagogischen Forschung 2023. Budrich, 120–140. https://doi.org/10.3224/84742719
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